Kon-Tiki
Thor Heyerdahl , in 1914 in Larvik, Norwegen geboren, studierte Biologie und Geographie an der Universität von Oslo. In 1937 und 1938 besuchte er die Marquesas- Inseln, auf Polynesien.
Diese Expedition wurde von der Universität gefördert, um die Migrations-routen der verschiedenen biologischen Spezies, die diese isolierten ozeanischen Inseln erreicht hatten, zu studieren. Seitdem hat er all sein Interesse auf Anthropologie und menschliche Migrationsrouten gerichtet, und insbesondere hat er sich auf primitive Wasserfahrzeuge und die frühe Schiffahrt spezialisiert.
In 1947 segelte er auf dem Balsafloß Kon-Tiki von Peru nach Polynesien zusammen mit einer skandinavischen Besatzung von fünf Männern. Die 8000 Kilometer lange Fahrt dauerte 101 Tage und damit bewies Thor Heyerdahl, daß die präinkaischen Indios an der Küste Südamerikas die ersten Menschen gewesen sein können, die diese Inseln des östlichen Pazifiks auf ihren primitiven Wasserfahrzeugen besiedelt hatten.
In 1969 und 70 segelte er von Marokko, aus der nordwestlichen Küste Afrikas, in Richtung des Atlantischen Ozeans, und nach seinem zweiten Versuch, mit einer 7-männigen internationalen Besatzung, gelang es ihm, mit dem Papyrusboot Ra II die Insel Barbados in Amerika nach 57 Tagen auf dem Meer zu erreichen.
Mit seinen Expeditionen bewies Heyerdahl, daß es möglich gewesen war, sowohl den Atlantik als auch den Pazifik auch z.Z. der ältesten bekannten Wasserfahrzeuge zu überqueren. Später, in 1977, ging er in den Irak, um eine Nachbildung eines alten sumerischen Wasserfahrzeuges zu bauen. Mit zehn Männern aus verschiedenen Ländern, mit verschiedenen politischen und religiösen Richtungen segelte er auf der Tigris, den Fluß mit gleichem Namen entlang auf den Persischen Golf un Pakistan in Asien zu, und überquerte anschließend den Indischen Ozean und kam in Djibouti in Afrika bei der Mündung des Roten Meers an.
Diese Expedition demonstrierte, daß die Gründer der Zivilisation in Mesopotamia, im Indus Tal und im Nil Tal in der prähistorischen Zeit Seeverbindungen gehabt haben können.
Seit 1952 organisiert Heyerdahl archäeologische Expeditionen auf die Galápagosinseln, auf die Osterinsel, östliche Polynesien und auf die Malediven im Indischen Ozean, sowie auf die Pyramidenansammlung von Túcume an der Nordküste von Peru. Zur Zeit arbeitet er als Berater für das Wissenschaftliche Komittee der Stiftung FERCO auf Teneriffa.
Heyerdahl ist mit den höchsten ehrenvollen Erwähnungen von den Königen und Präsidenten von Norwegen, Italien, Peru, Ägypten und Marokko ausgezeichnet worden. Außerdem wurde er von der Königin von England mit der Goldmedaille der Königlichen Gesellschaft für Geographie und von dem König von Schweden mit der Goldmedaille der Königlichen Gesellschaft für Anthropologie und Geographie ausgezeichnet.