Südfrankreich im Herbst ist immer eine Reise wert. Dies dachten sich auch neun deutsche Platu-Teams und scheuten weder Mühen noch Kosten, um an der Weltmeisterschaft der Platu 25 Segler teilzunehmen.
Bei herrlichem Sommerwetter konnten insgesamt 12 Rennen absolviert werden. Während das Einsegeln am Wochenende noch bei ziemlich wenig Wind stattfand und auch die Probewettfahrt am Montag eher ruhig verlief, überraschte uns der Wettergott bei der ersten Wettfahrt und lies es gleich ordentlich Wehen. Mit 20-25 kn kam gerade bei den deutschen Mannschaften richtig Spaß auf.
Die Crew von Randale lieferte mit Platz 2 eine super Leistung ab und verfehlte den Sieg nur denkbar knapp. Die Jungs von Kamlade konnte mit einem 6. Platz in die Serie starten und die Ub´s Crew kam auf Platz 8 ein.
Wir mussten feststellen, dass in der Ablauftonne 1a ein starker Magnet installiert war. Statt innen an den Ösis vorbei zu segeln, wurden wir magisch von der Tonne angezogen und verfehlten diese auch noch, selbstverständlich nicht ohne diese noch zu berühren. Der anschließende Kringel kostete uns dann 6 Plätze, sodass es nichts mit einem guten Start in die Serie wurde.
Leider beließ es der Wettfahrtleiter an diesem Tag bei einem Rennen. Er hatte wohl so seine Probleme mit der Kursauslegung. Die Wassertiefe betrug ca. 1,5 sm vor der Küste 80m, danach ging es ab auf 1000 m. Auch die Startlinie hatte links oft gewaltige Vorteile, was wir in den nächsten Wettfahrten noch erleben sollten. Egal wie der Einstand auch lief, abends wurde gemeinsam gefeiert und vor dem Apartment der Randale Jungs ordentlich aufgeräumt.
Ein gewisser Dr. F. ließ es sich dann auch nicht nehmen, die Standfestigkeit der vorhandenen Tische zu testen. Immerhin durfte die Randale-Crew auch nach der Party weiter im Hotel wohnen. Die Rennen 2- 12 wurden allesamt bei 4- 10 kn Wind ausgesegelt. Das Team um Sandro Montefusco aus Italien wusste mit diesen Bedingungen am besten umzugehen. Bereits vor der letzten Wettfahrt standen sie als neuer Weltmeister fest.
Auf dem zweiten Platz landete eine weitere Crew aus Italien. Die Jungs von der Five for Fighting setzten sich gegen die Schweizer Crew der Süperbüsi durch, die sich die Bronzemedaille sicherten.
Leider hatten die deutschen Teams da nicht viel mitzureden. Immerhin belegten die Jungs von Kamlade einen guten 7 Platz. Sie dürften sich aber trotzdem geärgert haben, da sie mit größeren Ambitionen an den Start gegangen sind und eine Medaille fest im Blick hatten. Unsere Crew holte nach einem gelungen 3. Platz im letzten Rennen insgesamt noch Rang 8, womit wir sehr zufrieden waren. Bedenkt man, dass wir in dieser Besetzung erst zweimal zuvor zusammen gesegelt sind und wird auch der Altersdurchschnitt an Bord beachtet, so haben wir uns sogar außerordentlich gut geschlagen.
Die Crew der Randale folgte auf Platz 10, sodass immerhin drei deutsche Mannschaften unter die Top-Ten segelten. Neben der Regattabahn gab es auch noch einiges zu feiern. Hü durfte sich über seinen Geburtstag 50 + und über den Überraschungsbesuch seiner Mädels freuen und Shorty vom Team FIVE 4 THE EIGHT feierte seinen 50 Geburtstag in der Altstadt von Antibes.
Für die Jungs vom „Shorty-Team“ gab es zum Abschluss noch ein cooles Foto mit einem tollen Surf vom ersten Regattatag. Spürbar war leider auch, dass die Klasse weiter an Zuspruch verliert. Nach über 50 Booten vor zwei Jahren in Italien kamen gerade noch 35 Schiffe zusammen, was für eine Platu WM am Mittelmeer echt traurig ist.
Der Gastgeber selbst schaffte es gerade einmal auf drei Starter und aus dem Nachbarland Spanien war nicht ein einziges Schiff am Start – die Wirtschaftskrise lässt grüßen.
Bleibt zu hoffen, dass wir nächstes Jahr in Boltenhagen wenigstens wieder 35 Schiffe zusammen bekommen.
Kommt alle gut durch den Winter!